Einmal pro Jahr finden die Deutsche Meisterschaften in 3x Einzel (ab 5. Dan, Dan- und Kyu-Träger) und 1x Mannschaftswettbewerb statt. Es ist wichtig, alte Kyu-Jin wiederzusehen und sich sehen zu lassen und die Tendenz der Kyudo-Entwicklung in Deutschland zu beobachten.
Wie immer hatte ich selbst an der Sempai-Meisterschaft (12 Teilnehmer, 4 Durchgänge je 2 Pfeile) teilgenommen. Es war eine relativ entspannte Atmosphäre, aber sehr warm und feucht in der Halle. Reinhard belegt den 1. Platz mit 7 Treffern. Inklusive mein Verhalten haben die Sempai relativ glatt (ohne Hop oder Top) geschossen, jedoch fehlen die Leidenschaft, Entschlossenheit, Ehrgeiz in positive Sinne, die beim normalen Training deutlich mehr vorhanden sind.
Anschließend fand die Einzel-Meisterschaft (32 Teilnehmer, 2 Pfeile für Qualifikation nach Stilwertung und danach KO-Tournament) statt. Einige neue Schütze sind teilweise von der Kyu-Einzelmeisterschaft aus dem Vorjahr dazu gekommen. Das gesamte Niveau wurde deutlich höher. Einige Schützen haben so einfach und natürlich geschossen und waren so geistig befreit. Diese Leute haben dementsprechend höhe Bewertung beim Stilpreis verdient.
Der 2. Tag begann mit der Mannschaftsmeisterschaft (8x Mannschaften, 3er Mannschaft 5x Durchgänge je 4 Pfeile). Das Team Hessen hat 4 Jahre in der Reihe den 1.Platz verdient. Es liegt daran, dass die Mannschaft aus einem Verein (Frankfurt) besteht und dass sie oft zusammen im Team trainieren können. Es ist eindeutlich zu sehen, wie wichtig das ist, völlig verlässlich und vertraut zu sein, bringt die beste Ergebnisse. Persönlich war ich als Kampfrichter im Einsatz und hatte nach der Regelung die Zielbildkontrolle vorgenommen. Insgesamt wurden 4 Treffer nicht anerkannt wegen Zielbild-Fehler. Es gibt und gab so viele Diskussion über das Zielbild, aber es ist Bestandteil der Wettkampfregelung, die alle Teilnehmer kennen und folgen müssen.
Zum Schluss fand Kyu-Einzelmeisterschaft (23 Teilnehmer, 2 Pfeile für Stilwertung und 3x Durchgänge je 4 Pfeile) statt. Persönlich wurde ich als Wertungsrichter eingesetzt. (Bewertung nach fünf Kategorien, 1) Ashibumi bis Yugamae, 2) Uchiokoshi und Hikiwake, 3) Kai-Hanare, 4) Zanshin, 5) TaiHai) Systembedingt ist eine feinere Differenzierung nicht möglich, aber es ist gut genug, durchschnittliche Meinung zu bilden. Von diesem Wettkampf habe ich so viele Willen, Mut auch Emotion sehen können, die mir persönlich positive Stimulation erzeugt haben.
Zitat vom Wochenende „Shoshin ni Kaere“ (Anfängergeist nicht vergessen)
-Der Trainer-