Mit der Rekord-Teilnehmerzahl von 25 Teilnehmern (davon 18 mit Renshi-Titel und 7 Kyushi-Titel) fand ein EKF Shogo Seminar im Kyudojo National de Noisiel / bei Paris (www.kyudojo-noisiel.fr) statt.
Obwohl es in Form „Benkyo-Kai“ (Lerngruppe) war, hat die Kyoshi-Gruppe die Lehrerrolle übernommen und vorbereitete Vorträge und Programme durchgeführt. „Es war undenkbar, nur innerhalb europäische Shoto-Träger ohne Anleitung vom japanischen Senseis eigene Seminare zu organisieren“ sagte der Kyoshi 7.Dan Tryggvi Sigurdsson am Beginn des Seminars und betonte, dass fast die Hälfte der europäischen Shogo-Träger heute anwesend sind. Ich kannte jedoch nicht alle, die dort waren und merkte, dass ich seit langer Zeit nicht mehr beim EKF- oder ANKF-Seminar war (mein letzter Besuch eines EKF-Seminars war 2005 in Den Haag)
Gleich nach dem Yawatashi haben die Teilnehmer in der Kyogi no Maai (Wettkampftiming) Hitote (ein Paar Pfeile) geschossen. Ich habe mich sehr gefreut zu sehen, dass einigen bekannte Schützen einen große Fortschritt gemacht haben und sie so gut & schön schießen. Ich reflektierte mich gleichzeitig, wie es bei mir gelaufen ist….. trotz viele Zwangspausen und Ausreden habe ich leider eher das Niveau gehalten als weiter entwickelt. Das Feedback von der Kyoshi-Gruppe: lots of efforts (viele Bemühungen) and sincerely (Aufrichtigkeit oder Gutmütigkeit) waren sichtbar, jedoch technische Defizite im „Tenouchi“ und durch „Überziehen von Rechts“. Danach hatten die Teilnehmer gleich die Möglichkeit, individuelle Korrekturen beim Schießen zu bekommen.
Nach der Mittagspause wurde Tachi-Sharei (Zeremonie Stand-Form) durch Claude, Ray und Feliks vorgeführt. Die Abläufe sind viel einfacher und unkomplizierter als andere Sharei-Formen, aber die Lehrer-Gruppe und sowohl die Teilnehmer hatten viele Fehler und Schwierigkeiten sauber zu schießen, da es absolut „ungeübte und ungewohnte“ Abläufe waren. Gleichzeitig haben die Teilnehmer versucht, bei jedem Schuss seine individuellen Korrekturen in Tachi-Sharei umzusetzen.
Der 2. Seminar-Tag hat mit Hitotsu-Mato durch Charles-Louis, Gerald und Laurence angefangen. Das war ein sehr solides TaiHai und gute Schüsse gewesen. Kurz vor der Mittagspause wurde eine Präsentation über Renshi no Kokoro-Gamae (Haltung für Renshi) durch Gerald vorgetragen. Es war sehr klar strukturiert und verständlich gewesen. Beim Mittagessen habe ich extra ein japanisches Bier „Ichiban Shibori“ erhalten, da ich am 1. Tag beim Mittag erzählte, dass ich mit dem Bier besser alle Information in meinen Schädel kriegen kann als mit Wein. Mein erstes Wort war „Thank you, you made my day“.
Nach der Mittagspause haben wir zu fünft weiterhin „Tachi-Sharei“ geübt und dabei technische Korrekturen erhalten. So erfüllt und ein glückliches Gefühl vom Bier (das ist nicht, dass ich faktisch ein Bier bekommen haben, sondern dass ich so viel Aufmerksamkeit und besondere Gastfreundlichkeit erhalten habe) fühlte ich mich befreit und konnte sogar die körperliche Müdigkeit genießen. Tryggvi hat in der letzten Stunde sehr leidenschaftlich „Tenouchi“ vor dem Makiwara unterrichtet. Es überraschte mich etwas, aber positive, da ich noch nicht diese Passion und Emotion von ihn kannte. Ich habe so viele guten Geist und Willen durch Ishin-Denshin (von Herzen zu Herzen) erhalten und das allein hat die Reise nach Paris gelohnt.
Ich möchte mich noch einmal bei der Lehrer-Gruppe, die uns gezeigt hat „es geht noch weiter“ und „zusammen miteinander entwickeln“ und bei der Organisation, die so herzliche angenehme Atmosphäre im Raum geschaffen hat, bedanken.