Am Samstag, 12.09.2020, einen Tag vor der 29. Deutschen Enteki-Einzel-Meisterschaft fand in Düsseldorf beim Kyudojo Aderdamm der Corona-Cup, 29. Deutsche Enteki-Meisterschaft, Team, statt. Für mich nicht nur mein erster Wettkampf überhaupt, sondern auch zum ersten Mal das Schießen auf 60 Meter Entfernung. Von 12:00 Uhr bis 14.00 Uhr gab es ein freies Training.
Fast alle anwesenden Schützen hatten schon Enteki-Erfahrung – außer zweien. Aber auch andere nicht so erfahrene Kyodoka nahmen gerne an der Einführung in die Technik und den Wettkampfablauf durch Shigeyasu Kameo, den Kampfrichter, teil. Dann durften wir die ersten Schüsse ausführen. Ins Kai kommen, Tsumeai und Nerai ausführen, dann den Bogenarm heben indem man die Schulter aus der Horizontalen in eine zum Ziel hin himmelwärts gekippte Haltung bringt. Das Ziel verschwindet hinter der linken Hand. Ich fühle mich ziellos.
Erst wenn die richtige Position gefunden ist ins Nobiai gehen. Für mich mit meinen zwei Jahren Kyudoerfahrung eine Herausforderung. Durch die Änderung der Haltung ein zeitlich verlängertes Kai und kein Ziel in Sicht. Ich blicke in den Himmel – mein Pfeil sollte durch diese Haltung eine höhere parabelförmige Flugbahn nehmen damit sein Flug dadurch verlängert wird und er im mehr als doppelt so weit entfernten O-Mato auftrifft. Erst jetzt beginnt das Nobiai. Zum Himmel und zur Erde-nach schräg links oben und schräg rechts unten. Neu-ungewohnt. Schrittweise komme ich meinem Ziel näher. Nach acht Pfeilen habe ich tatsächlich zwei mal getroffen.
In der folgenden Pause durften wir uns am coronageeigneten Buffet erfrischen. Das Wetter könnte besser nicht sein. Sonne, ein laues Lüftchen, Spätsommerfeeling. Eine friedliche entspannte Stimmung hat diesen Wettkampf begleitet. Als mein Tatchi nach der Vergabe der Nummern feststeht haben wir uns schnell zusammengefunden und zwei Durchgänge gemeinsam geschossen. Ich durfte Omae sein und obwohl ich die anderen nicht sehen konnte hatte ich das Gefühl, dass wir ein gutes Team sind. Durch das gemeinsame Training konnten wir uns kennenlernen und wenn wir auch mit der Trefferquote teilweise vielleicht nicht zufrieden waren hatten wir doch als Team eine gute Basis.
Die zwei mal vier Wettkampfpfeile haben wir dann in guter Stimmung durchgezogen. Zu Beginn des Tages freute ich mich auf eine gemeinsame Zeit mit neuen Erfahrungen und netten Begegnungen. Dank der frischen Luft ein erster gemeinsamer Kyudo-Event seit langem. Über meinen kleinen Beitrag zur Gesamtwertung freue ich mich um so mehr. Mein erster Eintrag unter Erfolge im Kyodo-Pass ist ein 1. Platz beim Corona-Cup.
Unglaublich und doch wahr. Dank des Teams!
Kyodo in Waldniel e.V. hat mit (von links nach rechts) Joachim Meyer, Jonas Reich, Christoph Wallraffen, Dagmar Ninnemann, Sabine Kückemanns, Angie Reich und Shigeyasu Kameo an dem Wettkamp teilgenommen. Christoph Wallraffen belegte mit seinem Team den 2. Platz.
Das Team (von rechts nach links) Thomas Stier, Peter Fey und Dagmar Ninneman
Das Team vom 2. Platz (von links nach rechts) Robert Oehlke, Thomas Arndt und Christoph Wallraffen
Dagmar Ninnemann